Kurzarbeit, Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle und vielfältige To-Go-Angebote haben die Betriebsgastronomie stark verändert. Die Bedeutung der Betriebsgastronomie hat zwar zugenommen, doch wird es ein „Weiter so“ nicht mehr geben. Bereits in den letzten fünf Jahren zeichneten sich deutliche Änderungstendenzen ab, die die Corona-Pandemie wie ein Katalysator beschleunigt hat. Hochwertige, gesündere vegetarische oder vegane Alternativen werden neben dem gängigen Schnitzel- und Currywurst-Angebot gewünscht. Modulare und flexible Lösungen sowie verschiedene Zonen sorgen auch räumlich für mehr Vielfalt und Restaurantcharakter als die altbekannten großen Gemeinschaftstische, die nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Flexible Arbeitszeiten und Schichten verwischen die klassische Trennung von Mittagessen und Zwischenverpflegungen. Auch werden Öffnungszeiten zunehmend überdacht. Frühe und späte Öffnungszeiten sind keine Seltenheit mehr. Und die vielerorts während des Lockdowns etablierten To-Go-Angebote sowie Lieferservices der Betriebsrestaurants werden weiter bestehen bleiben. Abendessen aus dem Betriebsrestaurant für Zuhause ist ebenso eine zukunfts- und serviceorientierte Lösung für die Betriebsgastronomie das Geschäft wieder zu beleben, wie auch externe Gäste zum Essen einzuladen.
Das Kerngeschäft der Betriebsgastronomie – die Speisen - hat sich schon länger vom öden Kantinen-Image wegbewegt. Das moderne Betriebsrestaurant braucht den Vergleich mit einem traditionellen Restaurant nicht zu scheuen. Das gilt für die Qualität der Speisen, aber auch für Angebot und Vielfalt. Besonders die Auswahl für Vegetarier, Veganer und Allergiker hat zugenommen. Betriebsverpfleger wollen vermehrt ein Speisenangebot anbieten, das für Mensch und Klima gesund, kulinarisch auf hohem Niveau und zudem abwechslungsreich ist. Neben Fleisch- und Fischgerichten gehören ein vegetarisches oder sogar veganes Angebot heutzutage automatisch dazu. Die Gäste sollen die Wahl haben. Dass vegetarische Gerichte sehr gut von den Gästen angenommen werden, beweist das Modeunternehmen Esprit aus Ratingen. Dort ist nach eigenen Angaben der Veggie-Day der stärkste Tag der Woche, weil dann die Speisen besonders lecker und innovativ sind. Und wer Angst vor Food-Waste hat, für den haben findige Betriebsgastronomen bereits einen einfachen und intelligenten Tipp parat: Einfach nach Betriebsschluss übriggebliebene Gerichte zum halben Preis den Gästen in Mehrwegbehältern mit nach Hause geben.