Besonders neue, digitale Lösungen verändern den Außer-Haus-Markt. Welche Entwicklungen beeinflussen die Hotellerie & Gastronomie in den nächsten Jahren – auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie und der damit verbundenen „neuen Normalität“- besonders? Was sind die Top Themen?
Die Corona-Krise wirkte auf die Digitalisierung für alle wie ein Katalysator. Wir können davon ausgehen, dass die Gäste nahezu 100 Prozent digitalisiert sind. E-Commerce, die Nutzung von Apps und Videokonferenzen – dies alles ist spätestens seit dem Lockdown kein Neuland mehr. Wichtigster Fakt ist deshalb derzeit, dass aus Sicht des Gastes gedacht wird. Daher ist alles, was dabei unterstützt, unnötige Kontakte zu vermeiden, aktuell so erfolgreich: Kartenzahlung, Self-Ordering, Bestellen und Zahlen über das Smartphone oder das digitale Abrufen von Speisenkarten. Aber auch im Backstage ist Prozessoptimierung durch Digitalisierung angesagt. Digitale Dienstplangestaltung ist nur ein Stichwort - ganz wichtig für Restaurantbetreiber ist jedoch vor allem die große Datenbasis, die sich über digitale Tools abrufen lässt und auf deren Grundlage sich unternehmerische Maßnahmen einleiten lassen.
Welche Tools sollten Gastronomen unbedingt nutzen, um in der jetzigen Krisensituation zu bestehen? Und was können sie tun, um sich langfristig noch besser am Markt aufzustellen?
Kommunikation ist in einer Krise alles und unglaublich wichtig! Sei es mit den Gästen oder mit den eigenen Mitarbeitern. Wir haben festgestellt, dass die Betriebe, die während des Lockdowns mit ihren Gästen in Kontakt geblieben sind, einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil hatten. Die Situation bleibt jedoch weiterhin sehr dynamisch, das Infektionsgeschehen und die damit verbundenen Auflagen können sich wöchentlich ändern. Hier ist also schnelle Kommunikation mit dem eigenen Team und den Gästen gefragt. Alle zur Verfügung stehenden Tools sollten genutzt werden. Zunehmend wichtiger wird auch der Wissenstransfer und Austausch zwischen Industrie und Gastro-Branche, denn große Unternehmen haben schon seit Jahren Erfahrungen in der Nutzung digitaler Funktionen und Tools sammeln können. Von Best Practices zu lernen wird den Außer-Haus-Markt weiterbringen.
Welche digitalen Trends bleiben bestehen und welche entwickeln sich weiter?
Digitalisierung ist generell gekommen, um zu bleiben. Herangehens- und Verfahrensweisen werden jetzt auf den Prüfstand gestellt. Strukturen werden kritisch analysiert, so dass Prozesse, die mittels digitaler Tools optimiert werden können, zukünftig schneller und effizienter durchgeführt werden. Weiterentwicklung gibt es außerdem bei digitalen Services für die Gäste. Diese werden in Zukunft wählen können, wie viel Digitalisierung sie nutzen möchten. Sogenannte Hybridsysteme im Gästeservice werden wir verstärkt sehen. Und was uns auch erhalten bleiben wird, ist die bunte Welt der Social Media Kanäle, die besonders in der Gästekommunikation und als Marketinginstrument unverzichtbar ist.