Gut vorbereitet auf die Mehrwegpflicht

Der Kampf gegen Verpackungsmüll nimmt Fahrt auf: Ab 2023 gilt die Mehrwegpflicht im Take-Away-Geschäft. Was das für die Branche bedeutet und welche Trends es im Bereich Packaging gibt, erläutert ReCup-Gründer Fabian Eckert.

Die Mehrwegpflicht kommt – gut für die Umwelt, aber eine Herausforderung für die Branche. Unter dem Motto #allezusammen gibt die INTERNORGA als Plattform des Außer-Haus-Marktes Orientierung und widmet dem Bereich Packaging & Delivery großen Raum. Heute werfen wir aber bereits einen Blick auf das Thema und haben mit einem Experten gesprochen. Was es bei der Umsetzung zu beachten gilt und was es Neues im Bereich Packaging gibt, erklärt Fabian Eckert, Gründer und Geschäftsführer von ReCup.

 

Was bedeutet die Mehrwegpflicht ab 2023 für Gastronominnen und Gastronomen?

Mit der Mehrwegpflicht tritt zum 1. Januar 2023 eine effektive Maßnahme gegen die Berge an Verpackungsmüll, die jeden Tag durch das To-go- und Take-away-Geschäft entstehen, in Kraft. Die Maßnahme verpflichtet alle Gastronomiebetriebe ab einer Verkaufsfläche von 80 qm oder mehr als 5 Mitarbeitenden dazu, ihrer Kundschaft ein wiederverwendbares Mehrwegbehältnis als Alternative zu Einwegverpackungen für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Für Gastgebende bietet dies eine Chance, sich einerseits für mehr Umweltschutz zu engagieren und andererseits Kosten einzusparen. Denn die Nutzung eines Mehrwegsystems wie RECUP/REBOWL ist auf Dauer günstiger als Einweg, da weniger Einwegprodukte gekauft werden müssen, die nach Gebrauch innerhalb weniger Minuten wieder im Müll landen. Mehrweg lohnt sich also nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell - und die Mehrwegpflicht hilft, das Ganze flächendeckend zu verbreiten und umzusetzen.

 

Wie können Pfand-Mehrwegsysteme dabei helfen, die Verpflichtung umzusetzen?

Die Idee von Pfand ist in Deutschland bekannt und vertraut - das Beispiel des Flaschenpfands zeigt, wie einfach und flächendeckend ein solches Konzept funktioniert. Es bedarf weder einer App noch müssen personenbezogene Daten angegeben werden. Das System muss niemandem neu erklärt werden – was Gastronominnen und Gastronomen Zeit erspart – und es lässt sich ganz einfach in den Betriebsalltag integrieren. Ein Pfandsystem ist daher eine unkomplizierte und effektive Lösung, die Mehrwegpflicht umzusetzen und Einwegverpackungen zu reduzieren.

 

Welche zukunftsweisenden Neuheiten/Innovationen gibt es im Bereich Packaging, die für mehr Nachhaltigkeit sorgen?

Im Außer-Haus Verkauf für Restaurants spielen Lieferdienste eine große Rolle. Seit Jahren wächst der Delivery-Markt global, aber auch in Deutschland. Wir arbeiten daher mit den wichtigsten Plattformen (Lieferando, Uber Eats, Wolt) zusammen, um eine Mehrweg-Alternative im Online-Kontext zu bieten und Einweg auch hier zu reduzieren. Wir evaluieren daher verschiedene Konzepte eines digitalen Mehrwegsystems mit dem Ziel, dass zwischen Gastronominnen und Gastronomen sowie den Kundinnen und Kunden keine Bargeldtransaktion mehr stattfinden muss. Dabei haben wir immer ihre Bedürfnisse im Blick und versuchen eine möglichst einfache Ergänzung zu unserem aktuellen Pfandsystem zu schaffen.

Darüber hinaus schauen wir uns kontinuierlich an, welche Produkte und Services unser Pfandsystem erweitern können, damit möglichst viele Nutzungssituationen abgedeckt werden und Mehrweg zur Standardlösung für viele Endkonsumierende und Gastronominnen und Gastronomen wird.

Fabian Eckert © ReCup GmbH