Die Ferienhotellerie wird erwachsen. Neue Konzepte versprechen höhere Raten als in den Städten. Wie ist der Markt aufgestellt? Und wie kommen Ferienhotels bei Banken und Investoren an? Um diese Fragen ging es beim Salongespräch der AHGZ powered by INTERNORGA und des Hamburger Designbüros Joi-Design. Corinna Kretschmar-Joehnk, Geschäftsführerin von Joi-Design, diskutierte mit renommierten Hotelexperten: Thomas Pietzka (Hotels & Resorts der Tui AG), Jens Sroka (Heimathafen Hotels), Jan-Oliver Meding (Hamburger Architekturbüro MPP), Uwe Niemann, (Deutsche Hypothekenbank), Alexander Winter (Arcona Hotels) sowie Carsten K. Rath, (12.18. Unternehmensgruppe). Dessen Credo: „Wir sind gut beraten, in die Resorthotellerie zu investieren. Die Städte sind voll. Der Wettbewerb ist riesig. Zudem sind die Raten, die man in einem Resort erzielen kann, ungleich höher als in der Stadt.“ Dass insbesondere Ketten in die Resorthotellerie gehen, ist im Ausland bereits gang und gäbe. Auch in Deutschland zeichnet sich diese Entwicklung den Experten zufolge ab. Für die Umsetzung origineller Konzepte seien Alleingänge nicht ratsam. Stattdessen sollten Hoteliers Partnerschaften eingehen und Gastro- oder Wellness-Konzepte im System dazukaufen.
Aber wie „bank-able“ sind eigentlich Ferienhotels? Uwe Niemann von der Deutschen Hypothekenbank äußerte sich hier zurückhaltend: Der Anteil der Ferienhotellerie am aktuellen Portfolio liege bei gerade einmal 100 Millionen Euro. Thomas Pietzka von Tui jedoch relativierte und wies darauf hin, dass man renditestark in Ferienhotels investieren könne. So entwickelte sich eine lebhafte und kontroverse Diskussion. Die Frage, ob die Fridays-for-future-Bewegung den Urlaub im eigenen Land und somit die deutsche Ferienhotellerie fördere, wurde ebenfalls heftig diskutiert. Hierbei wurde auch auf die unternehmerische Verantwortung aller Marktteilnehmer abgestellt: „Die erste Kette, die sich wirklich der Nachhaltigkeit verschreibt, wird durch die Decke gehen“, so die Prognose von Carsten K. Rath.