Rund 100.000 Gastronomen, Hoteliers und Bäcker treffen sich jährlich in Hamburg auf der INTERNORGA. Star- und TV-Koch, Kochbuchautor und Gastronom Tim Mälzer ist einer von ihnen. Im Frühjahr war er mit Philipp Westermeyer für die INTERNORGA INSIGHTS im Gespräch.
In der Vergangenheit mussten Restaurants, Bars und Cafés flexibel, schnell und innovativ sein. Gastronomen setzten auf Lieferdienste und Selbstabholung. Doch sind diese Konzepte tatsächlich für jeden gastronomischen Betrieb lukrativ? Auch Tim Mälzer lieferte während des Lockdowns seine Speisen aus und verfolgte die Strategie der Selbstabholung. Dennoch zeigte sich, dass diese Idee nicht mit wirtschaftlichem, unternehmerischem Handeln einherging und sich das Konzept für Mälzers Betrieb als ungeeignet herausstellte. Aus diesem Grund, so Mälzer, „sollten sich Gastronomen die Frage stellen, mit welchen Strategien, Konzepten und Ideen die Betriebe geführt werden und welche Innovationen dabei sinnvoll eingesetzt werden können.“
Dabei spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Dennoch ist für Mälzer die oberflächliche Diskussion darüber anstrengend und letztlich nicht zielführend: „Früher war es immer eine Rolex und ein tiefgelegter Opel Corsa und heutzutage ist es green labeling. Ich glaube, dass das oberflächliche, immer nachhaltiger werden zu wollen und die Laberei darüber super anstrengend ist, weil sie im Endeffekt gar nichts bringt. Nachhaltigkeit und nachhaltiges Arbeiten, regionales Arbeiten saisonales Arbeiten - das ist eine Grundvoraussetzung meines Tuns, seitdem ich es gelernt habe. Ich habe noch nie anders gearbeitet."
Die INTERNORGA bietet für Mälzer das perfekte Format dafür und ist Inspirator für Diskussionen rund um das Thema Nachhaltigkeit mit Lösungsideen zu verbinden. Denn sie ist der perfekte Schauplatz dafür, über innovative Ideen, intelligente Lösungen und komplexe Konzepte zu sprechen, um gemeinsam den Dialog mit Experten, Branchenvertretern und anderen Gastronomen anzuregen und Antworten auf diese Fragen zu finden.
Die INTERNORGA wird im nächsten Jahr endlich wieder beweisen, dass sie die Plattform ist, auf der neue Konzepte, Innovationen und Trends das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden und gleichzeitig der Austausch mit Gleichgesinnten ermöglicht wird, den es nach eineinhalb Jahren Pandemie und wenig Möglichkeiten zur Begegnung so dringend braucht.